Heissa Walpurgisnacht, heissa das Feuer lacht...

Heute vor genau vier Jahren haben der Künstler und ich uns das Ja-Wort gegeben. An Walpurgis, die Nacht der Hexen, am Tag zum Tanz in den Mai.

Foto: Stefanie Zubrod

Bei uns hier im schwäbischen Süden werden noch immer die Maibäume aufgestellt. 
Diese müssen die Nacht über bewacht werden, damit sie nicht von den Nachbardörflern abgesägt werden. 
Die Verliebten stellen die Maielen vor das Fenster ihrer Liebsten, kleine Birkenbäume werden dazu mit bunten Bändern geschmückt und als als Liebesbeweis aufgestellt. 
Die Kinder und Jugendlichen ziehen bei anbrechender Dunkelheit los um Schabernack zu treiben. 
Überall wird Klopapier verteilt, die Gartentürle ausgehängt und versteckt. 
Alles was nicht Niet- und Nagelfest ist, ist vor ihnen nicht sicher. 
Es wird gefeiert und getanzt. 
Eine wirklich wilde Nacht! 
Und wir haben sie uns als Hochzeitsnacht erwählt. 
Wunderschön war unser Tag, an dem wir Eins wurden, wie wir es in unserer Einladung nannten.
Ganz einfach war es, unser Fest und dennoch das schönste das ich je erlebte. Es war einer der schönsten Tage meines Lebens, denn ich habe den Künstler geheiratet.
Mein Brautkleid war kein wirkliches, die Hochzeitskarten selbst gedruckt, meine Frisur machte meine Schwester und gefeiert wurde im Wald am Feuer. 
Wir hatten genau vier Wochen Vorbereitungszeit, denn wie immer waren wir sehr spontan..Walpurgis sollte es eben sein.

Foto: Stefanie Zubrod

Vier Jahre sind es nun. Vieles hat sich verändert. 
Nicht nur im Äußerlichen auch in meinem Inneren. Heiraten ist für mich nicht nur auf dem Papier existierend, auch im Leben, im Alltag wirkt es hinein. 
Es fühlt sich einfach anders an, wenn die wilde Ehe zur echten wird. 
Schön ist es und tief und trotzdem noch immer  und immer wieder auch wild!