Freitag, 17. Juni 2016

...und wenn`s genug geregnet hat, dann hört es wieder auf?

Bei uns ist eher Regenwaldwetter angesagt, als schöner Sonnenschein und Badewetter. Nach einem schlimmen Gewitterregen trat der Fluss neben unserem Haus über seine Ufer. Er überschwemmte nur die Wiesen, die dafür vorgesehen sind. 
Welch Naturspektakel! 
Es rauscht und gluckert und wenige Stunden später leben wir an einem See, welcher von schnatternden Enten bevölkert wird. 
Natürlich lassen wir uns dieses Spektakel nicht entgehen, es zieht uns über die Brücke, wir wollen auch dabei sein. 
Das Nesthäkchen und der Künstler sind mit Gummistiefel bekleidet und stapfen durch die Strömung. Das Wasser steigt stetig, läuft über den Gummistiefelrand, füllt die Schuhe mit dem kalten Wasser. Der Kleine jauchzt vor Glück, ist so ganz in seinem Element. Und der Papa nimmt den kleinen an die Hand und geht mit ihm in das Wasser. Bis über den Bauch, mit Latzhose und Stiefeln, welche Freude! 
Danach aber schnell, schnell nach Hause. Ab in die Wanne. Das Nesthäkchen in die kleine Wäschewanne, der Künstler in den großen Zinkzuber vom Opa. So sitzen sie beide in meiner Küche und fluten den schönen Holzboden. Ach wie herrlich...
So schön kann es sein, das Wasser, die Natur!



Am Abend zuvor wurde bei dem starken Gewitterregen ein Dorf in unserer unmittelbaren Nähe geflutet. 
Wassermassen rissen alles mit sich, Autos wurden wie kleine Papierschiffchen mitgerissen, Bäume entwurzelt, ganze Häuser zerstört. 
Unser mittlerer Sohn hatte die Woche Waldpraktikum, so üblich in der neunten Klasse der Waldorfschulen. Mit dem Rad fahren sie jeden Tag in den Wald, um dort dem Förster bei seiner Arbeit zu helfen. 
Die Kinder hatten die Idee aus dem Walpraktikum ein Lebenspraktikum zu machen und boten sich an, in das zerstörte Dorf zu fahren, um zu helfen die Schlammmassen zu beseitigen. 
Ihre Hilfe wurde dankend angenommen und so fuhren sie morgens mit dem Rad dort hin, schippten Schlamm, räumten Häuser leer. 
Jeden Mittag saßen wir stumm vor Betroffenheit vor unserem Sohn, wenn er uns berichtete von diesen unfassbaren Bildern, die er dort sah. Vom Leid der Menschen die so viel verloren haben, von den Fernsehteams, den vielen Helfern...
An einem Morgen haben wir ihn hingefahren, da sein Rad einen Platten hatte. Wir haben schon weit vor den Toren des kleinen Dorfes gehalten, denn die Klasse traf sich auf dem Radweg, wo ihr Container mit den Gummistiefeln, Schubkarren und Schaufeln stand. Dennoch, das was wir gesehen haben hat uns wirklich genügt. 
Die Einfahrt zu unserer Klinge, in der wir Jahr für Jahr unseren Bärlauch sammeln, war übersät mit entwurzelten Bäumen. 
Es stand kein Baum mehr weit und breit, überall lagen Fels und Geröllbrocken. 
Die Bäume waren alle entrindet, sahen hell wie Kochen aus. 
Wir hatten Tränen in den Augen und es wurde uns so sehr bewusst, wieviel Glück wir haben, dass es uns so gut geht. 
Ich bin unendlich dankbar dafür!

Donnerstag, 26. Mai 2016

Das Nesthäkchen auf Reisen

Mit dem großen Wohnmobils sind wir wieder öfter unterwegs. 
Für künstlerische Zwecke, sei es um große Ausdrucke bei Grieger in Düsseldorf zu fertigen, Boote am Bodensee zu fotografieren, eine Ausstellung aufzubauen. 
Für den Künstler wohl nicht gerade Urlaub. 
Aber das Nesthäkchen und ich machen das Beste daraus, sind eben viel alleine unterwegs und erkunden die Umgebung. 
Ein Buskind sollte es werden, unser Nesthäkchen. So haben wir es uns erträumt, der Künstler und ich. 
So dass wir unser zuhause eben immer dabei haben. Ein Stück Geborgenheit, ein Raum in dem wir unseren Rhythmus genauso leben können, wie zu hause. 
So ist es nun. 
Das Nesthäkchen ist ein Buskind, weint bitterlich, wenn er wieder zu hause schlafen soll.



Sonntag, 8. Mai 2016

TriTraTrallala

Seid ihr den alle da?
Ein kleines Kasperle ist bei uns eingezogen. Zu Weihnachten, für das Nesthäkchen von mir genäht. 
Für unseren kleinen Jungen, mit nur angedeuteten Gesichtchen, roten Wangen, sein Kleidchen aus zartem Westfalenstoff.
Aber, oho, lasst euch nicht täuschen. Unser Kasperle treibt so allerhand Schabernack. 
Er singt und tanzt und kitzelt und küsst - am allerliebsten natürlich das Nesthäkchen. Hat ebenso wie dieses fürchterlichste Angst vor dem Dachs und erschreckt manches mal so sehr, das er ganz unter dem Pulli des Kleinsten verschwindet- was natürlich schlimm kitzelt und zu herrlichem Gekicher und jauchzend führt.
Aber auch ein guter Freund kann es sein, der ganz verschusselt ist und ständig alles fallen lässt und immer wieder fragt, ob den auch ALLE da seien? 
Na, wollt ihr ihn auch kennenlernen, den kleinen Kerl?




Donnerstag, 21. April 2016

Der Bär im Frühlingswald

Jahr für Jahr gehe ich im Frühjahr bei schönem Wetter Bärlauch sammeln.
So sind das Nesthäkchen, der Künstler und ich, in Begleitung lieber Freunde, auch dieses Jahr in den Wald gegangen, um unsere wohlbekannte Bärlauchwiese wieder zu entdecken. Am kleinen gurgelnden Bächlein entlang, gingen wir tief in das bewaldete Tal hinein. Einmal mussten wir den Bach queren, über Steine und Baumstämme klettern und balancieren, das kalte Nass ganz nah unter unseren Füssen vorbeirauschend. 
Dort hinter der Wegbiegung wuchsen schon die ersten Bärlauchblätter und ein kleines Stückchen weiter, ist der ganze Waldboden dicht bewachsen mit dem lecker duftenden Kraut. 
Ich pflücke Blatt für Blatt und lege diese in die mitgebrachte Stofftasche. Natürlich wandert dabei das ein oder andere Blättchen auch direkt in meinen Mund. 
Das Nesthäkchen und der Künstler sitzen während dessen unten am Bach und werfen Steine in das Wasser, bauen einen Staudamm und sind ganz entrückt in ihrer eigene Frühlingswelt. 
Ich spüre in mir einen tiefen Frieden. Wie schön ist doch unsere Welt!

Zu hause wird der Bärlauch in Pesto, Bärlauchbutter und, für den großen Hunger, zu Bärlauchspagettie zum gleich essen, verarbeitet.



Das Nesthäkchen sitzt dabei auf der Küchenarbeitsplatte und erzählt munter Geschichten, kostet die Leckereien, hilft fleißig mit.
Kaum zu glauben dass dieses leckere Kraut auch noch so große Kräfte in sich bergen soll, Bärenkräfte eben. Blutreinigend und die Frühjahrsmüdigkeit verscheuchend - das nehmen wir dankend an. 
Unser großer Sohn hat unsere Kochkünste sehr gelobt, vor allem die Bärlauchbutter hat es ihm angetan.



Die Zutaten sind schnell aufgezählt.

Bärlauchbutter: 
Weiche, zimmerwarme Butter, Meersalz und zwei Hände voll kleingeschnittenem Bärlauch.
Mit der Gabel gut verrühren und kühl stellen.

Pesto:
Olivenöl, Salz, Parmesankäse, Mandeln und Bärlauch in der Küchenmaschine zerkleinern und in ein Schraubglas füllen. 
Ist im Kühlschrank mehrere Wochen haltbar.

Sonntag, 10. April 2016

Sommerzeit

Die Woche vor Ostern haben wir ein paar wunderschöne Tage auf unserer Urlaubsinsel Baldrum verbracht.
Der große Sohn war mit dabei, für mich etwas ganz besonderes, denn es wird wohl eins der letzten male gewesen sein, dass er mit uns Eltern in den Urlaub geht. 
So haben wir uns auf der autofreien Insel den Wind um die Nase wehen lassen, haben lange Spaziergänge unternommen, uns rundum erholt.
Kaum zurück war es auch schon der Ostersonntag, der, wegen der völlig- im -Urlaubsmodus- verplanter -Frau öm rein essenstechnisch etwas mager ausfiel (fragt nicht wie da erst Ostermontag aussah ;))
Aber wir waren ja ganz entspannt, haben den schönen Tag einfach trotzdem genossen und erst spät mit Schrecken festgestellt, dass die übrige Menschheit um uns herum ja ihre Uhren umgestellt hat... und uns ganz spontan entschlossen da nicht mitzumachen. 
Uhren umstellen machen wir nicht. So. 
Das bringt ja unseren ganze Rythmus durcheinander, plötzlich soll man eine Stunde früher ins Bett und noch schlimmer, eine Stunde früher wieder raus. Oder ich soll nun eine Stunde früher Mittagessenshunger haben? Der dicke Hund wird ja völlig verwirrt, zwecks neuen Klogehzeiten und das arme kleine Nesthäkchen erst...
Also denn, versuchen wir es einmal.
Schwierig wird es, wenn Freunde versuchen mit uns Termine auszumachen oder die Hühner gerne zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeholt werden wollen. Da fällt dann immer die Frage zu `eurer´, oder zu `unserer´ Zeit? Auch zwischen dem Künstler und mir kommt es zu Missverständnissen bei Terminabsprachen: "zur `echten´ Zeit um acht?" (mmh, welche ist nun die echte Zeit?), "ich meine zu `unserer´ Zeit, oder zu `derer´ Zeit?"
Die Zeit der Anderen. Puh. 
Und das Nesthäkchen, macht ja immer gerne das was es will und lässt uns nun immer eine Stunde früher aufstehen ... also zu unserer Zeit- zu eurer Zeit wäre es ja gleich wie immer.
Also ihr seht, es wird wie immer spannend. 
Werden wir wohl einfach mitgezogen in dem Sog der Zeitumstellung? 
Werden wir unsere Zeit gut nutzen? 
Und die wohl wichtigste Frage: werden wir diesen Sommer wieder Glühwürmchen sehen, jetzt wo es bei uns ja früher dunkel wird?



Montag, 29. Februar 2016

Zitroniges

Wir haben eine ganze Schüssel voller Zitronen geschenkt bekommen. 
Sie waren schon etwas älter, an manchen Stellen braun und konnten so nicht mehr verkauft werden.
Nach Zitronenkuchen und frisch gepressten Zitronensaft für unser Trinkwasser und Smoothies habe ich mich entschlossen ein Putzmittel daraus zu machen. 
Auf Instagram gesehen und gemerkt, jedoch bis jetzt nicht ausprobiert. Denn irgendwie fällt es mir schon ein bisschen schwer, aus Nahrungsmittel Putzmittel herzustellen. 
Nun aber, bei einem solchen Zitronenüberschuss, habe ich beschlossen das Experiment zu wagen. 


Ich habe die Zitronen, mit fleißiger Hilfe des Nesthäkchens, in kleine Stücke zerteilt, in ein großes Glas gegeben und mit etwas Wasser und Essig aufgefüllt. 
Nach ein paar Tagen habe ich die Flüssigkeit in eine Sprühflasche gefüllt und bin damit im Badezimmer verschwunden.
Auf den dunklen Fliesen, die in unserer Dusche sind, sieht man Kalk hervorragend, Selbst nach ausgiebigen schrubben sieht man hier noch immer milchig weiße Schlieren. 
Diese habe ich mit meinem neuen Wundermittel eingesprüht, etwas wirken lassen, Zaubersprüche gemurmelt, mit einer Bürste geschrubbt ... und tatsächlich- alles sauber und rein:)


Nur leider hat es nun sehr streng nach Essig gerochen, leider nicht nur im Badezimmer, die ganze obere Etage. Also das nächste mal verzichte ich wohl lieber auf den Essig...             

Samstag, 20. Februar 2016

Walle! Walle! Manche Strecke, daß zum Zwecke Wasser fließe...

Das neue Jahr brachte uns viel Wasser.
Leider nicht in seiner besten Form, wir tümpeln nicht im Schwimmbad rum, oder haben uns die langersehnte Badewanne geleistet.
Wir hatten einen größeren Wasserschaden. Ein Abfluss der das Regenwasser der Regenrinne in unbekannte und etwas unheimliche Gründe leiten soll, tut dies nicht zuverlässig, das Haus hat Wasser gezogen, ist pitschnass.
Wir mussten von einer Nacht zur anderen das komplette Schlafzimmer räumen, der Holzboden ist teilweise entfernt, damit der Boden und die Wände wieder trocken werden können.
Wir drei, der Künstler, das Nesthäkchen und ich nächtigen seither im Zimmer des Töchterle, welches ja bekannterweise in Neuseeland weilt. Nun den, meine Tochter, wir träumen viel von dir, und haben dich Nachts ganz nah bei uns.
Auch andere Zimmer haben zu viel Wasser abbekommen, dort sind welch Glück im Unglück keine große Schäden entstanden, aber das Haus leidet, wir renovieren und versuchen den Schaden so gering wie möglich zu halten.
Leider ist dies nicht unser einzigstes Wasserproblem.
Auch an der neuen Haustüre, welche einen neuen Platz hat, ist an der Decke feucht, nass, es tropft.
Der darüberliegende Balkon hat sich nun, da er eine Zimmerdecke sein darf, entschieden uns sein Alter spüren zu lassen und ist undicht geworden.
Er muss  wohl weg. Der Balkon wird abgesägt, Fenster werden nach vorne gesetzt, damit lösen wir das Problem der Feuchtigkeit und der Kältebrücke. ...mit viel Geld,  verlohrenen Nerven, einer nie enden wollenden Baustelle.
In den Tagen des Sturms hat es unter der neuen! Haustüre das Wasser des Regens durchgedrückt und hier eine Pfützenpartie veranstaltet.
Soviel zu uns. Ihr wisst Bescheid, warum ich mich wenig melde, wird alles gut, ganz bestimmt, wir haben ja Schwimmflügel:)