Dienstag, 16. Dezember 2014

...schlaf in himmlischer Ruh

Unser Nesthäkchen schläft mit seinen zehn Monaten noch immer im Bett von uns Eltern. Zum einschlafen wird es gestillt, getragen, wir singen Schlaflieder, erzählen Räubergeschichten. 
Wenn der kleine Kerl schläft liegt er unter unserer großen Decke, eine Salzkristallampe verbreitet ein sanftes, rötliches Licht und in der Duftlampe brennt die Kerze. 
Wenn das Nesthäkchen am Abend aufwacht weiß er schon ganz genau, nur ein bisschen nach Papa und Mama rufen, schon kommt ein lieber Mensch zu ihm. 
Er ist nicht alleine, wird getragen und gestillt. 
In der Nacht liegt die Hand des Papas auf dem Bäuchle, wenn das Nesthäkchen aufwacht wird es wieder gestillt. 
Ganz nah an die Mama gekuschelt wird er wieder ganz warm, die Milch beruhigt und er kann wieder weiterschlafen. Zwischen Mama und Papa liegend, deren Atemzüge ihn selbst, stetig an das regelmässige atmen erinnert.
Hört sich sehr schön an, nicht wahr? 
So geborgen und heimelig. Ist es auch. Oft. 
Aber nicht immer ist es das. 
Manches mal muss das Nesthäkchen auch ganz viel weinen, kommt nicht zur Ruhe. 
Wir Eltern tragen und singen und verzweifeln. 
Manches mal, nachdem ich schon viele male in der Nacht geweckt wurde und keine Stunde am Stück schlafen konnte, herze und küsse ich beim stillen nichtmehr, sondern grolle innerlich und tue mir fürchterlichst selber leid. 
`Erfolg´ haben wir mit unserer `Methode´ nicht. Wenn man hier von Erfolg und Methode sprechen will. 
Das Nesthäkchen schläft nicht gut, meist sogar eher schlecht. 
Die Tage fühlen sich zäh wie durch Watte gepackt an, ein bisschen so, als müsse man durch Sand oder Morast laufen. 
Die Müdigkeit fordert ihren Preis, ich bin vergesslich, unkonzentriert, von den Augenringen und hysterischen Kicheranfällen reden wir lieber nicht. 
Die Nächte sind sehr kräfteraubend und dennoch bin ich tief in mir drin überzeugt, dass wir es richtig machen. 
Wir geben unserem Kindle so viel Nähe und Liebe, nicht um damit etwas zu erreichen. Wir tun es, weil wir es für das Beste halten, es unsere Art ist Kinder in die Welt und in das Leben zu begleiten.
Als Mama von vier Kindern weiß ich, zumindest die meiste Zeit, das es irgendwann besser wird. 
Ja, ihr lieben Mamas da draussen mit schlaflosen Kindern, es stimmt, jedes Kind schläft irgendwann durch! 
Irgendwann wacht man morgens auf und wurde nicht von einem nach Milch rufenden Baby geweckt, keine kalte Schulkindfüsschen werden einem an den Bauch gedrückt, wenn dieses mitten in der Nacht ins Bett der Eltern schlüpft. 
Kein leises Kinderatmen, welches einem am Ohr kitzelt. 
Dann können wir wieder durchschlafen und werden die turbulenten Nächte bestimmt vermissen!

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