Stille

Eine lange Woche liegt hinter uns. Eine Woche, wo sich manche Minuten zäh wie Gummi gezogen haben und dann wieder Stunden die nur so an uns vorbeirauschten. Eine Woche voller Trauer und Sorge.
Ein lieber Mensch ist von uns gegangen. Der Opa von uns. Er ist, und daran glaube ich ganz fest, heimgegangen. Nach Hause.
Er selber war ein sehr gläubiger Mensch, hat sich sein Leben begleitet gefühlt von Gott. Und genauso ist er nun gestorben. Liebevoll begleitet von seiner Frau und seinen Töchtern mit ihren Familien. Voller Glaube daran, dass alles gut wird. Das gibt mir ein so schönes Gefühl, so viel Zuversicht, dieses Erleben, wie es ist, wenn ein Mensch beim sterben voller Würde gehen darf.
Er hatte ein langes Leben, mit der Oma war er 62 Jahre verheiratet, hat zwei Töchter großgezogen. In all der schweren Zeit, die nun einmal zu jedem Leben gehört, tat sich immer ein Türchen auf. Von Gott gegeben, so seine feste Überzeugung.
Wir haben hier in der Familie diese Sterbezeit so bewusst und einfühlsam wie möglich gehalten. Mit viel Familienzeit, intensive Gespräche, der Künstler hat ganz viel mit seiner Mama und Oma telefoniert.
Dann hat uns noch eine neue traurige Nachricht ereeilt. Die Stiefoma von mir, die Mutter meines Papas ist auch gestorben. Welche Zeit. 
Wir haben eine Kerze ans Fenster gestellt und einen Engel dazu. Für die beiden. Ein Lichtlein, das ihnen hoffentlich ihren Weg etwas erhellt. 
Wir denken an euch.