Freitag, 28. November 2014

Toi toi toi

Ich weiß, ich weiß, am Wochenende ist der erste Advent. 
Es sollte langsam weihnachtlich werden hier und im Haus der Familie öm, ganz zu schweigen von der Stimmung in meinem Inneren. 
Aber nichts geschieht, nichts in Sicht, der Adventskalender ist noch nicht fertig, es hängt noch nicht ein Stern am Fenster und, ach, der Adventskranz...
Dieses Jahr muss ich diesen nach vielen Jahren wieder selber winden. 
Die Jahre zuvor kam ich in den stetigen Genuss, dass die Hühner im Gartenbauunterricht ihrer Schule, die Adventskränze gemacht haben. Manches Jahr sogar zwei, so das auch unsere Haustüre einen schönen Weihnachtskranz bekommen hat. 
Doch dieses Jahr nun sind die Hühner leider mit anderem beschäftigt. 
In der Oberstufe wird kein Gartenbau mehr unterrichtet und der kleine Große steht seit Wochen auf den Bühnenbrettern, um sein Achtklassstück zu proben. 
Geschenke habe ich weder welche besorgt, noch selbst gemacht. 
Immerhin kommen mir langsam Ideen und das ist ja schon ein Lichtblick, nicht wahr?
Es gibt wohl noch nicht allzu viel weihnachtlich-adventliches zu erzählen. 
Dafür (schon) wieder etwas waldörfliches.
Denn mein kleiner Großer hat ja wie schon erwähnt sein Achtklass-Theatherstück, welches nebenbei, ein Weihnachtstück ist, und sicherlich zur adventlichen Stimmung von Frau öm beitragen wird. 
Aber eigentlich möchte ich euch so gerne davon erzählen, wie die Waldorfpädagogik bis ins innerste der Jugendlichen hineinwirken kann. 
Es gibt bei Jugendlichen ein Alter, welches vorsichtig ausgedrückt, recht schwierig ist. 
Da stehe und stand ich als Mama schon des öfteren vor meinem Kind und fragte mich, was da eigentlich passiert ist, dass aus diesem doch so entzückenden, hilfsbereiten, netten Menschlein ein solcher großer an nichts interessierter, stetig gelangweilter Motzkerl geworden ist. 
Ich weiß, dem Himmel sei dank, ja mittlerweile sehr wohl, dass alles wieder gut wird. 
Denn dies ist nur eine Phase und jede Phase hört ja schließlich irgendwann auf, bei dem einen dauert es eben etwas länger, bei dem anderen kürzer. 
In eben einer solchen Phase befindet sich mein kleiner großer Sohn. 
Er erzählt nichts, nuschelt nur ein-wort-Satz, findet alles eher blöd. 
Genau in diesem Alter stellt die Waldorfschule die Kinder auf die Bühne. 
Das (Schul)leben dreht sich nur noch um dieses eine Theatherstück. 
Es wird nicht nur geschauspielert, auch geflötet, musiziert, getanzt, Bühnenbilder gebaut, Kostüme gefertigt und ausgesucht. 
Die Jugendlichen sind dabei zuerst sehr unwillig, denn ist ja eh alles blöd, zu viel, zu schwer, zu peinlich oder eh' egal. 
Zu hause weiß man nur, wann und wie die Lehrer wieder gemotzt haben und eh völlig überfordert und unfähig sind. 
Und dann passiert es. 
Einfach so. 
Aus dem Tun heraus, werden die Kinder plötzlich wie umgewandelt. 
Das was die Zuschauer am Vorführabend zu sehen bekommen ist so wunderbar und phantastisch. 
Mit glänzenden Augen stehen die Kinder auf der Bühne, sprechen laut und deutlich und spielen ihre Rolle mit einem ganz feinsinnigen Humor, dass ich Jahr für Jahr von Herzen berührt werde. 
Heute Abend ist es so nun weit. 
Mein Sohn hat seine große Aufführung und ich freue mich so sehr darauf!



1 Kommentar:

  1. uiuiui! ich wünsche ihm gute nerven und gutes gelingen.

    (meine große schreibt grad eifrig an ihrer jahresarbeit, das klassenspiel kommt im neuen jahr dran. ich bin auch schon ganz aufgerergt.)

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