Donnerstag, 29. Mai 2014

Erde die uns dies gebracht, Sonne die es reif gemacht...

Das Thema Ernährung und Essen hier in der Familie öm ist nicht immer so ganz einfach. Immerhin wohnen hier drei Jugendliche, ein Säugling und zwei Erwachsene , jeder mit ganz eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen und am allerwichtigsten: mit eigenem Geschmack.
Als die Hühner damals noch klein waren, also allen voran das Töchterle, habe ich mich sehr viel mit dem Thema beschäftigt. 
Klar, Bio sollte alles sein was sie zu sich nimmt, aber meine Gedanken gingen da noch weiter. 
Für mich haben Lebensmittel eigene Energien. Ein Weizenkorn, der Sonne entgegen wachsend und vom Winde gewiegt hat ganz andere Eigenschaften als eine Kartoffel, die in der Erde wächst und umhüllt ist von der Dunkelheit. 
Brei von der Mama selbst gekocht, mit liebe zubereitet bewirkt doch sicher etwas anderes als industriell hergestellte Produkte...
Also gab für meine kleinen Hühner Getreidebreie, selbst gebackenes Brot aus selbst gemahlenen Mehl, Mandelmilch, Gemüse vom Bauern, bei dem man auch gleich noch die Kälber streicheln durfte und den Traktor bewundern. 
Einmal im Monat haben wir zusammen mit Freunden im Backhäusle Brot gebacken. 
Früh morgens haben wir uns getroffen, die Brotteige schon fertig geknetet. 
Zum Mittagessen gab es Blotz (Gemüsekuchen mit Hefeteig) aus dem Backhäusle und Apfelkuchen. 
Die ersten Lebensjahre haben wir den Kindern kein Fleisch und keine Wurst zu essen gegeben, bis sie selbst danach verlangten.
Mehrere Jahre hatte ich einen großen Gemüsegarten in dem wir Gemüse und Beerenobst selbst anbauten. 
Wir sammelten Holunderblüten um Sirup zu machen, Schlehenbeeren für Schlehenelixier, wilde Kräuter für den Salat oder für´s Omlett.
Dann kam die Pubertät, die Hühner begannen auszuprobieren. 
Dazu gehörte es auch das Taschengeld für Mc D. auszugeben, oder sich am liebsten von Döner und Co zu ernähren. 
Bio war nicht mehr wichtig, Chips wurden jedem guten Essen vorgezogen.
Da ich weiß, das alles nur eine Phase ist und ich immer darauf vertraue, dass das von Kind an Gewohnte und Angelegte, doch irgendwann zu wirken beginnt, ging und gehe ich damit recht locker um. 
Herr und Frau öm brachten auch schon Burger mit und da durfte die Cola auch nicht fehlen.
Mittlerweile spalten sich hier die Geister, wenn es um das Thema Essen und Ernährung geht.
Das Töchterle, ja schon eine erwachsene Frau, liebt Gemüse, Vollkorn und bitte nur in Bio, am besten Demeter. Sie legt viel wert darauf viel frisches Gemüse und Obst zu essen und macht sich gerne selber Salat oder sonstige Leckereien. 
Der große Sohn mag auch gerne gesundes Essen, bitte mit viel Protein, das ist gut für den Muskelaufbau und das Training. Aber bloß kein Vollkorn und auf keinen Fall vegan, aber natürlich nur gutes Fleisch (?), also nicht Schwein oder so... 
Und der kleine Große..tja, der isst nichts was gesund sein könnte. 
Eigentlich nur Nudeln, Nutella, Schokolade, Döner. 
Sein Lieblingsessen sind Maultaschen, aber ich denke, wenn er wüsste, das da Petersilie mit drin ist, würde er sie auch nicht mehr essen:)
In der Praxis würde das also so aussehen, wenn Mama öm Spaghetti mit Tomatensoße kocht: 
-Das Töchterle würde sich noch Vollkornsphagettis dazu kochen und sich einen Salat  machen.
-Der große Sohn würde sich beschweren, das es nur Kohlenhydrate zu essen gibt.
-Der kleine Große würde penibel sämtliches Gemüse aus der Soße fischen, und sei es noch  so klein geschnitten
Ach, was soll man da kochen, wenn man es doch niemand recht macht? Das fragte ich mich schon recht verzweifelt, woraufhin der Große meinte: " Mama muh, koch einfach auf was du Lust hast." 
Recht hat er, so wird es gemacht im hause öm. Ich koche auf was ich hunger habe. Gemotzt und gemeckert wird da nicht!
Übrigens wird natürlich auch nach den Bedürfnissen vom Künstler und Nesthäkchen geschaut. 
Wir haben bei unserer Biokiste die Stillkiste, in der keine blähende Sachen drin sind. 
Und dem Künstler schmeckt es eigentlich immer, außer Spargel, den mag er doch nicht soo gerne. 
Überhaupt kann der Künstler selber gut kochen, vor allem seine Soßen sind legendär. 
Vor ein paar Tagen machte er eine Soße Bolognese.
Das Töchterle aß drei Portionen- auch ohne Gemüse, der Große meinte endlich mal was richtiges, nicht immer so veganes und der kleine Große aß ohne rauspicken.
Wahnsinn, ich sollte ihn öfters kochen lassen, meinen Chefkoch!



4 Kommentare:

  1. Das Thema kennt wohl jeder mit Kindern. Mit zunehmender Kinderschar wird es so immer ausgefallener, würde man sich nach allen Bedürfnissen richten. Aber man wächst ja auch mit seinen Aufgaben und so hast du für mich den richtigen Weg gewählt. Oder gut daran getan auf deinen Sohn zu hören und auf die Kochkünste deines Mannes zurück zu greifen.
    Die Kochkünste des Mannes sind hier beschränkt, aber heute kümmert er sich um Kartoffeln mit Gurkensalat und Bratwurst. Das Thema mit Bio, Fleisch usw. kenne ich auch und koche nach meinem Gefühl, wo es mal mehr oder weniger Fleisch gibt. Die Chips & Co-Geschichten sind bei uns ähnlich. Nachdem es Chips aber letztes Wochenende schon zum Frühstück gab und kein Mittagessen mehr gegessen wurde, habe ich sie diese Woche etwas reduziert. Ich habe sie dann gebeten, dass sie mir doch wenigstens Bescheid geben, dass sie lieber Chips essen möchten, dann brauch ich ja nicht so viel kochen. Wobei sie nach diesen Exzessen gerne mal wieder was "Richtiges" essen, grins.
    Jetzt mal zu was anderem. Ich lese gerade bei einem befreundetem Blog vom Café Öm. Das wollte ich dir gerne zeigen: hier
    Ich habe auch mal in Nippes, sogar in der gleichen Straße wie Astrid gewohnt. So ist die Bloggerwelt. Für dich ist es sicher etwas weit weg. Aber der Name verbindet euch. Was ist eigentlich mit Öm gemeint? Ich kenne es "nur" als Füllwort, wenn man - öm - nicht das richtige Wort findet oder - öm - nicht weiter weiß.
    Liebe Grüße, Roswitha

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    1. Na sowas, ein Cafe in Köln. Ich freu mich, danke dass du bescheid gesagt hast. Da werden wir sicherlich mal vorbeischauen - wenn wir mal in Köln sein sollten und uns als Namensvettern zu erkennen geben.
      öm als Name ist eine laaange Geschichte. Kurz erzählt: der Künstler und ich träumen gerne, haben Visionen für die Zukunft. Eine davon ist eine eigene Galerie, die junge Künstler ausstellt und verkauft. Räumlichkeiten und eventuelle Kandidaten sind ausgesucht nur der Name fehlte...Es war eine warme Sommernacht und wir liefen vom Biergarten des Städtchens nach Hause. Wir hatten ein Gefühl für einen Namen aber er fiel uns partout nicht ein...alt und typisch wie ein Ladengeschäft der Tante Emma sollte er klingen. ..wie bei Ömpfels und Mömpfels halt ...;)
      öm wurde geboren und begleitet uns seither stetig, immer das beschwingte Gefühl dieser Sommernacht dabei...und wer weiß vielleicht auch irgendwann die Galerie?

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  2. hier geht es auch so in der art. die jüngste isst keinen salat, dafür aber rohkost. kriegt sie halt rohkost. und ansonsten gibts für alle dasselbe, und wenn ein bestandteil nicht gemocht wird, darf er doch gern rausgesucht werden. auf der anderen seite des tisches findet sich garantiert eine abnehmerin dafür.

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    1. Ja, und zum Schluss sind doch immer alle Schüsseln leer und der Kühlschrank gleich mit:)

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