Mittwoch, 29. Oktober 2014

...wünch dir was

Wenn in einem Haus vier Kinder, die Eltern und verschiedene Tiere wohnen, sind die Bedürfnisse so vielseitig und verschieden, dass es nicht immer so einfach ist alles unter einen Hut zu bekommen. 
Natürlich wäre es etwas einfacher, wenn wir Eltern eine Art Regentschaft ausrufen würden. Dann können wir bestimmen, was wann und wie läuft. 
So sind wir aber nicht, der Künstler und ich. Wir sind eher, drücken wir es mal mit den Worten meines Vaters aus, der nach einem gemeinsamen Urlaub in einer Berghütte meinte, in der Kindererziehung eher demokratisch ;)
Natürlich haben der Künstler und ich einen Lebensentwurf, eine Lebensweise, für die wir uns entschieden haben, mit der wir uns wohl fühlen. Die Hühner sagen dazu Waldi. 
Es ist uns sehr wichtig, dass wir nach unseren eigenen Vorstellungen leben können. Dafür verzichten wir auch mal auf etwas oder kämpfen dafür. 
Dennoch ist es uns mindestens genauso wichtig, andere Menschen dabei nicht zu vergessen. Allem voran unsere Kinder, unsere geliebten Hühner. Und da drei davon nun mit großen Schritten dem Erwachsenenalter entgegeneilen, ist es doch umso wichtiger, sie in Entscheidungen und den Entscheidungsprozessen mit einzubeziehen. 
Nicht dass ihr das falsch versteht. Damit meine ich keinen Terror von den Kindern. 
Ganz im Gegenteil, die Hühner haben es gelernt ihre Bedürfnisse wahr zu nehmen und sich für diese einzusetzen. Einzusetzen wohlgemerkt, mit Rücksichtnahme auf die anderen dieser Familie. 
Klar klappt das nicht immer, aber immer öfter und so können wir ganz gut friedlich miteinander Leben. 
Hier habe ich ja schon einmal beschrieben, wie es mit dem Essen bei uns steht. Und natürlich bestimme ich als die Köchin des Hauses, was es zu essen gibt. Es ist ja wichtig, dass gesunde, nahrhafte Dinge auf den Tisch kommen. Aber ich kann den Hühnern anbieten mitzubestimmen. So haben wir nun seit ein paar Wochen eine Wunschliste am Kühlschrank hängen. Ein einfacher Zettel, wo jeder Einkaufs- und Kochwünsche aufschreiben darf. 
Samstags wird die Biokiste bestellt, Dienstags ein Wochengroßeinkauf gemacht. Was bis dahin auf der Liste steht wird berücksichtigt. Ehrlich gesagt, habe ich am Anfang schon etwas befürchtet, dass nur noch Burger, Maultaschen, Schokolade drauf stehen wird. Aber, ich habe den Hühner zu wenig zugetraut. Es steht jede Woche Müsli drauf. Ehrlich. Müsli für den Großen und da es der kleine Große dann weg isst, muss es für die nächste Woche wieder auf die Liste. Hafermilch und getrocknete Cranberries für das Töchterle. Kondensmilch (daraus wurden uns Banausen dann Pancakes mit Ahornsirup gemacht, damit wir endlich auch mal wissen was ein gutes Frühstück ist;)) Maultaschen für den kleinen Großen- natürlich! Gulasch, Studentenfutter, Bananen (hundert Stück, mindestens), Kokosöl(?) , Toastbrot, ...
Einfach unglaublich, oder? Es funktioniert. Die Hühner machen sich Gedanken, was sie essen möchten, und dazu gehört wohl wenig Fast Food. Die Liste bewirkt, dass weniger geschimpft und gemotzt wird. Denn wenn sich ein Huhn etwas wünscht und es auch bekommt, ist es für den Rest der Woche zufrieden!



Ja, ja, ich weiß, als gute Bloggerin hätte ich die Listen aufgehoben, als Beweis fein säuberlich fotografiert, vorher noch mit Masking Tape aufgehübscht. Ich habs natürlich vergessen. Die Listen ins Altpapier geworfen...immer im Aufräumwahn, die liebe Frau öm...

1 Kommentar:

  1. es ist echt schön, wie gut es doch geht, die kinder einzubeziehen, nicht? wir haben auch eine große tafel, auf die allerlei draufgeschrieben wird (auch mal essenswünsche oder menüpläne) und eine kleine mit der überschrift "was fehlt?". und da landet genau wie bei euch eine gute mischung drauf: dinge, die zu unserem repertoire gehören aber geleert wurden genauso wie spezielle extrawünsche (zb bratheringe, remoulade, schokomüsli).
    ich selbst achte immer drauf, daß 'studentenfutter' vorhanden ist, denn das wird hier bei abwesenheit von süßigkeiten als vollwertiger ersatz akzeptiert.

    was ich bemerkenswert finde ist, daß kinder, die von klein auf wertvolle nahrung gewöhnt sind, dies verinnerlichen und auch einen guten geschmack entwickeln. unsere waren demletzt beim mäcces und es hat ihnen nicht so recht geschmeckt. "selbstgemachte burger sind besser!" hieß es. (und die gibt es morgen!)

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