Donnerstag, 13. November 2014

Tage wie diese

...oder heile heile Segen, kleines Nesthäkchen!

nach den Tagen voller Sorge und Beerdigungen waren nicht nur wir Großen erschöpft und durch den Wind. 
Auch unser kleines Nesthäkchen hat wohl sehr unter der Situation gelitten.
Er hat nicht mehr geschlafen. 
Oder besser kaum noch geschlafen. 
Nachts hat er viel geschrieen, wollte ständig an die Brust, war motorisch sehr unruhig. Und auch tagsüber hat er den fehlenden Schlaf nicht nachgeholt, war ganz außer sich.
Unser Arzt diagnostizierte Überforderung und so zogen wir die Notbremse. 
Alltag und Ruhe musste hier wieder einkehren.
Ganz rythmisch gegliedert verbrachten das Nesthäkchen und ich unsere Tage. 
Mit immer wiederkehrenden Ritualen und altgewohnten Abläufen, die uns beiden so sehr gut taten.
Dann bekam der Kleine, gleichzeitig mit dem Künstler, Fieber, einen bösen Husten und Schnupfen. Oh nein, armer kleiner Kerl, zum allerersten mal krank in seinem Leben.
Auch der Große, mit Mittelohrentzündung gebäudelt und ich mit einigen kleineren Wehwehchen reihten uns ein, in die Reihe der Kranken.
Mit Homöopathie, den feinen Stadelmansalben und viel Tee, Lavendelwickel für die Ohren und Holzfeuer im Ofen, verbrachten wir die Tage im Bett, Sofa und Sessel.
Nun endlich sind wir alle wieder gesund. 
Soweit.
Voller Taten- und Schaffensdrang und einem Wohnmobil vor dem Fenster stehend, mit dem man doch endlich mal auf die Reisen gehen könnte...
Aber dann...
Am Dienstag Vormittag war ich bei einer lieben Freundin zu besuch. 
Das Nesthäcken spielte mit dem etwas älteren Töchterchen der Freundin und lies sich immer wieder lachend von mir vor dem Holzofen retten. 
Vor dem heißen Holzofen, ohne Schutzgitter oder anderer Sicherheitsvorkehrungen.
Beim zwanzigsten mal springen, war ich zu langsam. 
Das Nesthäkchen hat sich die Handfläche verbrannt.
Oh weh, wie schrecklich. Der arme kleine Kerl war so verzweifelt und weinte und weinte...
Die Freundin war so lieb mich mit unserem Auto zur Kunsthalle zu fahren, wo der Künstler eine Gruppe führte. Zum Glück war er schon fertig und so ging es gleich weiter zu unserem Hausarzt, der schon auf uns wartete. 
Das Kleine schreiend in meinem Arm, sein Händchen in einer Schüssel Wasser zum kühlen.
Nun ist die Hand mit einer Heilsalbe eingesalbt und verbunden. Das arme Nesthäkchen verschlief den Rest des Tages, hat am Abend eine Orange mit mir zusammen verspeist und war dann schon wieder guter Dinge. 
Man kann Bücher auch mit verbundener Hand aufschlagen, krabbeln klappt auch und die Großen Geschwister die einem bemitleiden und herzen sind eh die Besten.
So geht es ihm soweit ganz gut.
Er schläft am Tag viel beim Tragen und Nachts dafür umso weniger. Aber wer will ihm da böse sein, dem kleinen Kerl, mit seiner wehen Hand.
Der Arzt meinte, dass alles ohne Komplikationen abheilen wird und in ein paar Tage wird der Schreck nur noch eine Erinnerung sein.



Eigentlich wollte ich hier das Gitter, welches der Künstler um unseren Ofen gebaut hat, in einem extra Post vorstellen. Schon vor ein paar Wochen, als das Nesthäkchen so richtig krabbeln konnte baute sein Papa eine Art Laufgitter um den ganzen Holzofen herum. 
So kann sich der Kleine prima daran festhalten und durch die Ofenscheibe das Feuer betrachten.
Bei der Freundin, ist mit dem ungesicherten Ofen noch nie etwas passiert. 
Bei sechs Kindern nicht. 
Herdplatte, Kerzen, Lagerfeuer, aber nie hat sich eins der Kinder am Ofen verbrannt. 
Na ja, bis wir dann kamen...

2 Kommentare:

  1. oooch, das arme! gute besserung besonderes für den nachtschlaf.

    (und fürs hoffentlich nichtsobaldige nächste mal: ich hab seit jahren extrem gute erfahrungen mit der homöopathischen art der verbrennungsbehandlung (von einem indischen homöopathen): hitze. einfach die verbrannte stelle langsam nochmal richtung der hitzequelle bewegen, bis es erneut weh tut, der 'neue' schmerz stärker ist als der 'alte'. eine sekunde reicht, und die verbrennugn heilt innerhalb von zwei, drei tagen spurlos ab, ohne blase und fast ohne schmerzen. es kostet überwindung, besonders die kinder, aber es 'funktioniert' beeindruckend gut.)

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  2. Ach Mensch!! Schön, dass es Euch allen jetzt wieder gut geht! Der "Zaun" am Ofen sieht toll aus. :)

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