Montag, 30. März 2015

Plastikfreier leben

Schon nach meiner ersten Schwangerschaft und Geburt habe ich bemerkt, wie sensibel mich dieses so intensive Erlebnis, das Leben mit einem so neuen Menschlein, macht.
Sensibel nicht nur meiner Gefühle wegen, oder meiner Nase, die kaum noch künstliche Düfte erträgt, sondern auch meiner Umgebung, der Natur gegenüber. 
Als wären alle Sensoren geschärft. An dieses Kindlein kommt nur das Beste und Natürlichste, welches ich zu bieten habe. 
So habe ich schon beim Töchterle, damals vor 18 Jahren, die ausgeliehenen Strampler aus Baumwolle und Elasthan in Wollsachen eingetauscht, die Lebensmittel wurden Bio, das Spielzeug wurde selbst gemacht, bestand nur aus Holz und Wolle.
Der Abstand zum kleinen Großen und dem Nesthäkchen bestand aus genau dreizehn Jahren und einem Tag. 
Dreizehn Jahre ist eine lange Zeit, da geschieht so viel, die Kinder sind groß und haben ganz andere Bedürfnisse, man macht hier einen Kompromiss, wird dort ein wenig bequemer. 
Aber nun ist es ja wieder so weit gewesen, Frau öm wurde schwanger, das Nesthäkchen kam auf die Welt. Und wie zu erwarten, war es mir wieder sehr wichtig ihn nur in Wolle zu kleiden, das beste Essen sollte auf den Tisch kommen, die Materialien und Möbel mit denen wir uns umgeben werden genau in Augenschein genommen. Und es kam wie es kommen musste, Frau öm wurde wieder etwas extremer in ihrer Auslegung.
Tadaaa und hier sind wir nun, mitten im Experiment Leben ohne Plastik.
Ich hätte eigentlich gedacht, wir Leben mit der geringstmöglichen Menge des Kunststoffes, doch diese Annahme wurde Lügen gestraft. Wir hier im Hause öm sind überflutet mit Plastik. In der Küche, Möbel, Spielzeug und am schlimmsten, die Lebensmittel.
Vieles haben wir nun schon aussortiert und plastikfrei ersetzt, das Einkaufen gestaltet sich als schwieriger und langwieriger, einiges machen wir nun selber. 
Genau davon möchte ich euch hier ab und zu berichten, über unser Abenteuer und neues Hobby: Familie öm versucht das Plastik aus dem Alltag zu verbannen.



6 Kommentare:

  1. ja, plastikfrei zu leben ist nicht leicht. plastikarm ist aber auch schon was. allein das bewußtsein davon und der wille, etwas zu ändern, bringt schon viel.
    kennst du das buch "plastikfreie zone" von sandra krautwaschl? wenn du magst, schicke ich es dir, es sucht eine neue leserin.
    und schön, wieder von dir zu lesen! liebe grüße

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    1. Wie lieb von dir, vielen dank für dein Angebot. Ich habe das Buch gerade fertig gelesen, regelrecht verschlungen und mich davon inspirieren lassen. Eine Familie mit drei Kindern, so normal und sympahtisch, machen so etwas abgedrehtes wie plastikfrei, dass finde ich echt toll!

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  2. Ach, lustig, wieder was Schönes, das wir gemeinsam haben! Ich arbeite auch genau daran und staune oft, wie schwer es mir fällt...
    Ich hoffe, dass ich all meine Vorstellungen leichter umsetzen kann, sobald wir endlich alleine wohnen... dauert hoffentlich nicht mehr lange! :)

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    1. Ja, es ist wirklich nicht so einfach, vor allem das Lebensmittel einkaufen gestaltet sich als plastiklastik:)
      Ich wohne ja auch nicht so ganz unabhängig, bei mir sind es die jugendlichen Kinder, die sich schon immer mal wieder beschweren und sich fragen was ich mir da schon wieder ausgedacht habe. Aber gerade das macht doch auch Spass, jemanden mitzureissen, zu begeistern.
      Viel Glück dir, bei deiner Wohnungssuche!

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  3. Hey! Ich freue mich, darüber von dir zu lesen. Ich versuche, viele Dinge unverkrampft anzugehen und mit meinem Lebensgefühl zu vereinbaren. So auch eine Vermeidung von (Plastik-)Müll.. Ich bin gespannt, wie es dir und euch damit ergeht :-) LG, Gesa

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  4. Ja, du hast recht, es ist so wichtig darauf zu achten dass es Freude macht was man tut. Immer und in jeder Situation. So eben auch bei Plastikfrei. Wir haben schon so vieles skurriles und schönes dadurch erlebt, das will ich echt nicht mehr missen...

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