Freitag, 6. November 2015

Herbst mit Nesthäkchen

Wenn vor dem Schlafzimmerfenster ein Gerüst steht und auf diesem wilde Männer herumlaufen, schließe ich zum anziehen und umziehen, zum schlafen und kuscheln im großen Bett , gerne die Läden. Und das Nesthäkchen nutzt dies gerne aus. Es renn mir hinterher ins Schlafzimmer, wirft die Türe mit schmackes zu und schaltet das Licht aus. So. Da stehen wir Beiden, im Dunkeln, verharrend, das Nesthäkchen ganz andächtig und staunend und ich je nach Zustand auf einem Bein balancierend, das andere Bein in der engen Leggings gefangen oder den Kopf tief eingetaucht im Kleiderschrank, nach gewaschenen, passenden Lieblingskleidungstücken fahndend und nun schimpfend auf der Suche, mit den Händen vorsichtig tastend, nach dem rettenden Lichtschalter. 
So jeden Tag. Mehrmals.












Abends, oder besser am Nachmittag, wenn draussen die blaue Stunde beginnt, fängt das Nesthäkchen an vom Mond zu sprechen. Dieser große rund leuchtende Mond, der noch vor einigen Tagen so rund am Himmel stand. Jeden Abend vor dem schlafen geht das Nesthäkchen ins Wollsäckchen gepackt, mit Mütze auf dem Kopf und in eine warme Decke geschlungen, auf Papas Arm, hinaus um nach dem Mond zu schauen. Leider geht dieser gerade so spät auf, das ihn das Nesthäkchen nicht zu Gesicht bekommt. Aber die Sterne blinken und ab und an auch ein Flugzeug. Dies tut der Begeisterung für seinen Mond keinen Abbruch, schon am nächsten Abend geht er wieder auf die Suche nach ihm.

Wenn das Nesthäkchen neben mir auf dem Laubhaufen liegt. Wir nach oben in den Himmel schauen, der in diesem Novemberanfang noch immer so blau strahlt. Und wir dabei ein Buntspechtpaar entdecken. Da wird das Nesthäkchen ganz leise und schaut und schaut...

Am Flussufer, wo die Brenneseln wachsen, die uns dennoch nie abhalten können nach den Enten zu schauen, nach den Steinen und dem kleinen Stückchen Sandufer, welches das Nesthäkchen gerne als Sandkasten nutzt, jetzt wo u Hause im Garten so gar keine Ruhe zu finden ist, um im Sandkasten zu spielen. Die Brennnesseln kennt er gut, weiß sie genau zu unterscheiden von den anderen Pflanzen dort am Ufer, bahnt sich seinen Weg sicher durch sie hindurch.


Wenn ich unseren Zimmermännern ihr Café auf den Terrassentisch stelle, immer mit Kuchen, Vesper, Brezeln und anderen Leckereien, möchte der Kleien so gerne mithelfen. So springt er zum Geschirrschrank und flugs haben unsere Bauarbeiter nicht nur die von Mama hingestellten schlichten weißen Tasse da stehen. Jetzt gibt es Blümchentassen, Teller mit Pfauen darauf und Schüsselchen mit Vögel :)

Das Nesthäkchen liebt Mandarinen. diese ganz kleinen festen, die recht säuerlich schmecken. 
Er holt sie sich aus der Biokiste, schält sie ganz selbständig und isst sie voller Genuss auf, mit viel mmhm! und ahh! 
Nach dem essen nimmt er die Schalen und bringt diese in den Müll, was er natürlich uns allen auch gleich noch mitteilt. 
Ach apropos Müll: er schmeißt gerade alles in den Müll, seinen Holzzug, Mützen, Mamas Schmuck. Also wenn hier im Haus etwas vermisst wird, nicht mehr in den Töpfen nachschauen, das Gesuchte findet sich sicher im Müll!



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