Donnerstag, 8. Mai 2014

Tage wie diese

Hier habe ich einmal erwähnt, dass bei Familie öm auch mal die Welt untergehen kann. Gestern war es wohl mal wieder soweit.
Wir waren zu einem Geburtstagsfest eingeladen. 
Der Künstler war verhindert, aber alle drei Hühner, das Nesthäkchen und ich sind frohgemut zum feiern gegangen. Wir hatten eine Fahrt von so ungefähr sechzig Kilometer vor uns. 
Losgekommen sind wir sogar pünktlich, alle hatten zu Mittag gegessen, das Nesthäkchen hatte frische Windeln an, der Korb war vollständig gepackt und das Geburtstagsgeschenk sogar eingepackt:)
Die Hinfahrt war sehr entspannt, wir kauften unterwegs Erdbeeren und ließen es uns gut gehen. 
Das Nesthäkchen saß mit seinem Kindersitz hinten im Bus, neben dem Töchterle, wegen des verflixten Airbags im Vorderraum des Autos. 
Aber wie gesagt, ging alles gut, zwanzig Minuten schlief das Nesthäkchen sogar.
Auf der Geburtstagsfeier wurde es schon etwas schwieriger, das Ganze. 
Anstatt einen gemütlichen Cafeklatsch erlebte ich eher einen Halbmarathon. 
Der Kleine weinte und war unzufrieden und lies sich viel rumtragen. Also eigentlich ständig rumtragen. Zwischendurch stillen, dann tragen..
Nein, nein, wir blieben nicht zum Abendessen. Schnell nach Hause mit uns, Mama öm ist wirklich schon reichlich erschöpft und freut sich ungemein auf einen ruhigen Abend.
Die Gretchenfrage dann: Autobahn oder Landstrasse? 
Autobahn! Geht schneller. 
Bei eventuellem weinen des Nesthäkchens können wir ja an den Raststätten und Parkplätzen halten. 
Soweit so gut. 
An einem Parkplatz mussten wir auch wirklich halten, der Kleine hält einfach nicht so viel vom Autofahren und vom schlafen in den Abendstunden ja eh nicht.
Und dann kam die Katastrophe: der Stau. 
Das Nesthäkchen war über das Halten des Autos völlig ausser sich und weinte. 
Weinte und schrie. Es war furchtbar. 
Nichts lies ihn beruhigen unseren kleinen Schatz. 
Irgendwann hatte ich die Idee und lies das Töchterle ihn ausziehen. Fast nackt, nur noch mit Windeln und Body beruhigte er sich halbwegs. 
Wir heizten den Bus auf 26 Grad hoch und hofften inständig, dass sich der Stau auflöste. 
Es flogen zwei Rettungshubschrauber, da war klar, dass es sich wohl um einen schweren Unfall handeln musste. 
Als dann noch Polizeibuse und THW an uns vorbei fuhren fing ich an zu heulen. 
Vergangene Sachen kamen da bei mir hoch, einen schweren Unfall des Liebsten, Rettungshubschrauber. Wie ich nur noch mein Herz schlagen hörte, damals, als die Polizisten vor der Türe standen. Die Welt aufhörte sich zu drehen...
Alles gut. Alles wieder heile, wir hatten unendliches Glück. 
Aber heulen muss ich dennoch, gerade bei solchen Erlebnissen.
Arme Hühner! Schreiendes Baby, heulende Mama und dieser verflixte Stau. 



Als wir nach langer, langer Zeit endlich die nächste Ausfahrt erreichten hielten wir sofort, bei der ersten Möglichkeit. 

Auf einem Discounterparkplatz. 
Nur raus hier aus dem Auto, Decken ums Baby geschlungen und tragen. 
schscht, alles wieder gut! 
Die beiden Jungs, die schlauen Kerle, gingen in den Laden und kauften Süßigkeiten. Tütenweise. 
Und egal ob gesund oder bio oder sonst noch was, diese Nervennahrung tat so gut! 
Alles haben wir leergegessen. 
Und dann nichts wie nach Hause in des Künstlers Arme!

5 Kommentare:

  1. oh mensch, was für eine (tor)tour!
    und doch habt ihr es geschafft - und wieder was fürs leben gelernt.
    (und wie großartig deine großen kinder helfen und mitdenken!)

    ich wünsch dir jetzt ein paar tage ohne aufregungen.
    alles liebe!

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  2. und was ich noch schreiben wollte: dein neues titelbild ist wunderschön!
    ich liebe den aufrechten ehrenpreis mit seiner blauen zartheit.

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    1. Oh, vielen Dank! Über dieses Kompliment freue ich mich ganz besonders, denn das Photo habe ich gemacht. Mein Töchterle und der Künstler sind ja eher die Photographen der Familie öm, da freue ich mich immer ganz besonders, wenn mir auch mal ein Bild gut gelingt!

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  3. Ach, wie furchtbar! Und das mit den ganzen Kindern... mir graut vor solchen Aktionen ja schon nur mit dem kleinen Zwerg! :-/ Bisher ist unsere einzige lange Reise gut gegangen... aber ich plane lieber nicht zu viel.
    Stau wäre bei uns auch eine Katastrophe... solange das Auto rollt, schläft er meistens, aber wehe es kommt eine rote Ampel. *seufz*
    Aber schön zu lesen, wie Ihr das Beste draus gemacht habt. Die Nummer mit den Süßigkeiten- klasse. Hätte ich wohl genauso gemacht. ;)

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  4. ..wir haben daraus gelernt. Solche große Aktionen gibt es nur noch mit Künstler- da kann ich dann neben dem Kleinen sitzen, oder wir fahren auf jeden Fall Landstraße- da können wir anhalten, wenn es nötig ist.
    Ich hoffe ja darauf, dass das Autofahren bald besser klappt...

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